Psychologische Handlungsstrategien für UnternehmerInnen, echte „Leader“, Impulsgeber und HR
Psychologie richtig anwenden in der Krise
-
Unsere aktuellen Erfahrungen, dass Konsum, persönlicher Freiraum, Existenzgrundlage, Gesundheit, globale Produktion und Prozesse hoch verwundbar sind, bewirken im Gehirn einen Reiz, der dem „Schmerzempfinden“ sehr ähnlich ist. Zudem werden einige epigenetische Erfahrungen früherer Generationen, z.B. traumatische Erfahrungen auf vorbewusster Ebene aktiviert.
Menschen sagen jetzt öfter „es fühlt sich alles gerade so unwirklich an.“
Gleichzeitig bietet die Situation heute die beste Chance für eine angestrebte Transformation, also eine wirklich neue Ausrichtung auf eine gewünschte Zukunft, denn die hohe Emotionalisierung ist gute Basis für neues Lernen.
Lernen muss unter die Haut gehen, sagt Prof. Hüther, wenn ich also richtig agiere, gewinne ich die Herzen der Menschen und wir können uns neues Handeln aneignen. Wenn wir es richtig anpacken, werden wir aus der Krise gestärkt hervorgehen.
Dafür benötigt es stabilisierende Handlungsstrategien, um Mitarbeitern, der ganzen Organisationen die sich in einem „angestrengten“ Zustand befindet und auch Ihnen, als Leader, den nötigen Rahmen für Resilienz zu schaffen.
Die Frage ist nur: „Wie mache ich das?“
Die Neuro-Forschung liefert dazu gute, valide Ansätze für Diagnostik und Interventionen.
Das SCARF – Modell von David Rock finde ich dafür besonders nützlich und verständlich.
Für jene, die mit dem SCARF-Modell noch nicht so vertraut sind, hier eine kurze Beschreibung der fünf Elemente, die erklären, weshalb sich die letzten Tage manchmal „so unwirklich“ anfühlten und weshalb die politischen, wirtschaftlichen Unterstützungsvorhaben für einen kurzen Zeitraum zur kollektiven Stabilisierung beitragen werden. Danach braucht es dann zusätzliche Maßnahmen.
Das SCARF-Modell ganz kurz: Wann immer das menschliche Gehirn durch einen oder mehrere Faktoren eine „Verletzungshandlung“ erfährt, erleben wir „Schmerz“. Es erfolgt eine Cortisol-Ausschüttung.
Dies bewirkt Stress und wir sehen dann erhöhte Konfliktbereitschaft oder Implosion bei unserem Gegenüber.
Die fünf Elemente:
S Status „Ist mein Status als Unternehmer/in jetzt gefährdet?“
C Certainty „Ist meine selbst beeinflussbare Zukunft unsicher?“
A Autonomy „Ist mein Handlungs-Spielraum stark eingeschränkt?“
R Relatedness „Ist mein Kontakt zu Anderen stark eingeschränkt?“
F Fairness „Werden die politisch, wirtschaftlichen Hilfen fair sein?“
Das kann sich natürlich auch im Gehirn von mir als Unternehmerin oder Unternehmer, als Geschäftsführer, Vorstand oder Führungskraft abspielen. Daher sind diese Checkfragen günstig, um meine eigene Irritation besser einschätzen und abdämpfen zu können.